Page 2 - Gesamtsammlung Chronik_24.1.18-2
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Vereinsgründung


               Seit 1875 bestand in Hildisrieden der Hausväter- und Hausmütterverein. Der Bischof löste den Verein
               auf, damit ein neuer Verein veranlasst werden konnte.
               Am 13. Januar 1918 gründete der Pfarrer Alois Hodel den Verein christlicher Mütter Hildisrieden. Der
               Verein hatte den Zweck, „die wahrhaft christliche Erziehung der Kinder nach dem Willen Gottes und
               nach seiner Kirche zu fördern“. Die Statuten genehmigte der Bischof von Basel und Lugano, Jakobus
               Stammler, am 9. Februar 1918.
               An der ersten Versammlung wurden 87 Mitglieder gezählt.

               Die Mütter waren zum täglichen Vereinsgebet verpflichtet. Jeden Sonntag fand eine Vortragspredigt
               statt. Kollekten waren die Jahresbeiträge des Vereins.
               Nach den Vorträgen wurden Kurse, Unterstützungen und Anschluss an andere Vereine besprochen.
               Einzelne Frauen wurden für die weitere Organisation bestimmt.
               Der Pfarrer bestimmte das Leben des Vereins und verteilte die Aufgaben.

               Zur Gründungszeit war die Lebenssituation für die Bevölkerung alles andere als einfach. Rund 250‘000
               Männer waren zur Verteidigung des Landes eingezogen, der 1. Weltkrieg wurde erst im November
               1918 beendet. Die nasse, kühle Sommerwitterung 1916 und 17 führte zu Missernten und
               Versorgungskrisen. Lebensmittel waren schwer erhältlich, die Preise stiegen ins Unermessliche, Die
               „spanische Grippe“ raffte schweizweit über 20‘000 Menschen dahin und der Generalstreik (Nov. 1918)
               bahnte sich an. In dieser Krisenzeit fehlte es an allem und die Frauen hatten zusätzlich zur
               Haushaltführung und Kindererziehung Aufgaben in Stall und Feld zu leisten.


               Vereinschronik

                 1919        ▪  1. Krankenpflegekurs mit Frl. Johanna Elmiger
                             ▪  Diskussion über die Angliederung an den schw. Kath. Frauenbund, der
                                Entscheid ist nicht ersichtlich
                 1927        ▪  1. Nähkurs mit der Leiterin Frau Buholzer (17 TN)
                 1931        ▪  Der Strickkurs mit Frau Ambühl-Steiger mit 90 TN war ein grosses Bedürfnis.
                                Weitere Anmeldungen mussten abgewiesen werden. Der Kurs dauerte zehn
                                Tage, an je zwei Halbtagen pro Woche.
                             ▪  Entscheid: Anschluss an den Krankenpflegeverein Sempach

                 1932        ▪  Gemüsebaukurs
                 Ab 1939     ▪  Der 2. Weltkrieg (1939 – 45) und die schwierige Zeit danach beeinflussten
                                die Aufgaben des Vereins stark.
                 1941        ▪  Namensänderung: Frauen- und Töchterbund Hildisrieden
                 1942        ▪  Wahl 1. Vorstand: Frau Muff-Isenegger, Präsidentin; Frau Gassmann-
                                Widmer, Kassierin; Frau Toxler-Kuster, Aktuarin
                             ▪  Der Jahresbeitrag von Fr. 1.00 wurde vom Vorstand persönlich eingezogen.
                             ▪  Entscheid zum Beitritt in den kantonalen Frauenbund
                             ▪  Der Verein zählte 100 Frauen und 10 Töchter.
                 1943        ▪  GV am Sonntagnachmittag mit Vortrag
                             ▪  Jahresbeitrag auf Fr. 2.00 erhöht
                 ab 1943     ▪  Bedürftige und kinderreiche Familien wurden unterstützt, Stoffe - später
                                auch Strickwolle - wurden geschenkt.
                             ▪  Kurse: Knabenkleider und Turnkleider für Mädchen nähen, Glätten, Flicken,
                                Schaukochen
                             ▪  Sammlung für Kriegsgeschädigte und Flüchtlinge

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